Dienstag, 20. März 2007

Was nehme ich mit, worauf kann ich verzichten?

Unterdessen habe ich eine ganze Menge an Tipps zum Packen meines Rucksacks parat und mir ging in den letzten Wochen so manches Mal die Frage durch den Kopf, ob es die Pilger vergangener Jahrhunderte nicht leichter hatten. Kein stundenlanges Probieren und Auswählen von Rucksäcken und Trekkingschuhen, keine Frage ob oder welche Wanderstöcke empfehlenswert sind, nicht abwägen zu müssen ob die superleichte Therm-a-Rest Isomatte und der neue Schlafsack wirklich sein müssen, keine Entscheidung ob der Fotoapparat dabei sein soll usw. ...

Aber natürlich ist es mir als modernem Menschen auch heute freigestellt mit Pellerine, Hut, Stab, Tasche, Muschel und Kalebasse von zu Hause loszulaufen. Ich habe mich allerdings doch anders entschieden!

Meine Ausrüstung ist jetzt also komplett, ich bin dabei die Schuhe einzulaufen und habe schon einige kurze Etappen (10km) mit meinem Rucksack hinter mir und bin gerade dabei meine Packliste zu erstellen, die immer noch ein stolzes Gesamtgewicht des Rucksacks+Inhalt von 11.227 g zeigt, ohne Verpflegung und Wasser. Mal sehen, wo ich da noch sparen kann.

Die oben erwähnten langen Aufenthalte in einem großen Outdoorshop haben als Ergebnis folgende wichtige Ausrüstungsgegenstände gebracht. Warum es nun genau der Rucksack und die Schuhe geworden sind kann ich nicht sagen. Sie waren nach zahlreichen Tests auf glatten Ladengängen und schiefen Ebenen für meinen Rücken und meine Füße am angenehmsten. Das setzt sich bis heute fort, die ersten Tests sind gut verlaufen und ich hoffe natürlich, dass dies nach 100 km, bergauf-bergab, ebenfalls noch so ist. MAL SEHEN!?







Rucksack 2650 g
(Lowe Appalachian 70+15)










Trekkingschuhe 1420 g
(Hanwag Passat)









Sandalen 710 g
(Teva Terra FI)








Trekkingstöcke
635 g
(Leki Makalu Antischock)









Schlafsack 1150 g
(Black Bear - Silk Star XL)









Isomatte 880 g
(Therm-a-Rest, Classic Standard Lite)





Samstag, 17. März 2007

Vorfreude - Vorbereitungen

Schon seit Jahren träume ich davon, eines Tages den Jakobsweg zu gehen. Ich muss gestehen, so richtig aufraffen konnte ich mich bisher aber nicht. Letztendlich hat mich das Hörbuch von HaPe Kerkeling "Ich bin dann mal weg" inspiriert und mir den entscheidenden Schubs gegeben.

Nun steht es also fest. Ich werde in knapp 3 Monaten - so Gott will - den Jakobsweg gehen. Ich freue mich riesig!!!


Die Zeit der Vorbereitungen auf diese sieben Wochen, physisch, psychisch wie auch geistlich möchte ich ganz bewusst gestalten.

Dieses Web-Tagebuch soll, so ich dann unterwegs die Möglichkeit habe etwas einzutragen, primär meinem Gedächtnis eine Stütze sein. Alle Freunde und natürlich meine Familie haben so aber auch die Möglichkeit an meinem Weg Anteil zu nehmen.

Wer mir Informationen, Hinweise etc. geben möchte, ist dazu ausdrücklich aufgerufen. Natürlich möchte ich meinen Camino gehen. Trotzdem freue ich mich über jede mail oder einen Kommentar im Blog.


Allen Spaßvögeln sei gesagt, dass ich mir vorbehalte die Kommentare vor der Veröffentlichung zu genehmigen.

Zu erreichen bin ich über den email-link in meinem Profil.




An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem Arbeitgeber bedanken, der es mir ermöglicht diese lange "Auszeit" zu nehmen.


Kurz vor Najera steht dieses Gedicht eines unbekannten Pilgers auf einer Schallschutzmauer an der Straße:

Staub, Schlamm, Sonne und Regen
das ist der Weg nach Santiago.
Tausende von Pilgern
und mehr als tausend Jahre.

Wer ruft dich? Pilger
welch geheime Macht lockt dich an?
Weder ist es der Sternenhimmel
noch sind es die großen Kathedralen

weder die Tapferkeit Navarras
noch der Rioja-Wein
nicht die Meeresfrüchte Galiziens
und auch nicht die Felder Kastiliens.

Pilger, wer ruft dich?
Welch geheime Macht lockt dich an?
Weder sind es die Leute unterwegs
noch sind es die ländlichen Traditionen

weder Kultur und Geschichte
noch der Hahn Sto. Domingos
nicht der Palast von Gaudi
und auch nicht das Schloß Ponferradas.

All dies sehe ich im Vorbeigehen
und dies zu sehen ist ein Genuß
doch die Stimme, die mich ruft
fühle ich viel tiefer in mir.

Die Kraft, die mich voran treibt.
Die Macht, die mich anlockt
auch ich kann sie mir nicht erklären.
Dies kann allein nur er dort oben