Donnerstag, 21. Juni 2007

Navarrete - Azofra

Gestern Abend hat es wie aus Eimern geschüttet. Das kann ja morgen wieder was werden. Als dann später erst zwei, dann noch ein dritter Regenbogen - Arcoiris auf span.) am Himmel erscheinen, ist für mich eigentlich alles klar. Es kann, wie auch immer nur ein schoener Tag werden. So ist es dann auch. Ich laufe, nachdem ich eine meiner Rossmann-Fruchtschnitten (muss endlich was von meinem Gepäck reduzieren) und eine Tasse Cafe zu mir genommen habe um 7:30 Uhr los. Erster Stopp nach einer guten Stunde in Ventosa, wo ich noch ein Tässchen Cafe und Agua con gas nachtanke. Da ich geradewegs auf die Bar zusteuere, habe ich beim rausgehen aus dem Ort nicht das Tal der Steinmännchen gesehen. Das ging aber fast allen so, die ich heute danach gefragt habe. Um 11:00 Uhr gibt es wieder eine kleine Brotzeit bestehend aus trocken Brot und Salchichon oder Chorizo. Beides sind span. Salamispezialitäten - was braucht man mehr? Die Kulisse, also die tolle Landschaft gibt es immer gratis dazu. Von weitem kann ich schon Najera, eine alte navarrische Königsresidenz sehen. Es ist ungefähr noch eine Stunde Weg und ich muss mal sehen, wieweit ich dann noch laufen möchte. Um 12:10 Uhr bin ich dann bei der Herberge in Najera angelangt. Sie ist geschlossen, so dass ich keinen Stempel in mein Credenzial del Peregrino bekomme. Dafür lasse ich mich für 1/2 h im Pilgrims-Paradise nieder - sprich auf ner grünen Wiese mit Schatten spendenden Bäumen. Und nur gut, dass ich meine Füße für die kommenden 6 km nach Azofra fit gemacht habe, denn aufs Paradise folgte die Pilger - Hell, nämlich Beton und Asphalt, fast die ganzen 6 km. Auf guten Feld- oder Waldwegen könnte ich ganz sicher noch weiter laufen - aber diese Pilger-Autobahnen- einfach furchtbar. Aber dran vorbei komme ich natürlich nicht, denn bevor man in eine Herberge kommt, muss man natürlich wohl oder übel in den Ort und die sind hier ob Stadt oder Dorf, gnadenlos zugepflastert oder zubetoniert. Es hilft also nichts und es geht durch nach dem Motto " No Pain - no Glory" Ist natürlich nur ein Spaß, denn Schmerzen brauch ich nicht wirklich!!! Auf jeden Fall habe ich um 14:00 Uhr die Herberge in Azofra erreicht und gehe auf ein kühles Getränk noch kurz auf die Plaza des Dorfes. Dort informiert mich Angelika, eine Pilgerbekanntschaft aus Österreich, dass sie in einer kleinen winzigen Herberge eines Deutschen untergekommen ist. Ich schaue sie mir an und bin total begeistert und ziehe sofort um. Habe ein Einzelzimmer mit richtigem großem Bett und schöner harter Matratze. Roland, so heißt der Herbergsvater, stellt mir auch gleich einen Wäschekorb hin um meine Wäsche zu waschen. Um 18:00 Uhr wollen wir uns bei einem Gläschen Wein und Oliven treffen, er will noch ein wenig zum Jakobsweg erzaehlen und Tipps geben. Naja es wurden auf jeden Fall einige Gläser Wein und gegen 20:30 Uhr gehen wir dann erstmal was essen um danach weiter zu trinken und uns einige seiner Musikvideos anzuschauen (Erol Garner usw.-- schöner alter Jazz)