Donnerstag, 5. Juli 2007

Villar de Mazarife - San Justo de la Vega

Pepe, so der Name des Hospitaleros, hat uns gestern Abend eine ganz leckere vegetarische Paella gekocht. Vorneweg gab es einen schönen Salat und dazu wie immer Wasser und Vino tinto. Wir haben noch einen schönen Sonnenuntergang in dem kargen Landstrich beobachtet und sind dann um 23:00 Uhr ins Bett. Irgendwann bin ich dann nachts aus dem Traum aufgewacht und war wie ich dachte wach. Gesehen habe ich in unserem Schlafsaal zwei Gestalten, die irgendwelchen Ritualen nachgingen. Eine Gestalt in schwarz/weiß hatte einen Kopf aus der ägypt. Mythologie und die andere praktizierte christliche Riten, ganz in weiß und mit einer Kerze. Ich schaute mir das eine Weile an und dachte sie werden schon irgendwann aufhören. - Rückblickend denke ich es war ein Traum im Traum. Es ist schon komisch, dass ich mich seit einiger Zeit wieder an Träume erinnern kann. Das kenne ich schon seit vielen Jahren nicht mehr. Aber muss es gleich so ein Blödsinn sein?

Die 30 km Weg waren heute wieder etwas fürs Gemüt. Angefangen in morgendlicher Frische ging es zwischen Mais- Kohlrüben und Getreidefeldern, vorbei an Kanälen und Flüssen durch verschiedene kleine Orte. Die Landschaft wird wieder etwas hügeliger. Das heißt natürlich auch wieder bergauf und bergab. Aber daran habe ich mich unterdessen gewöhnt.
Ein visuelles Highlight ist am Nachmittag der erste Blick auf das ca. 5 km entfernte, im Tal liegende Astorga vom Wegkreuz Santo Toritio aus.

Da wir schon 30 km gelaufen sind und uns die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten in Astorga für morgen aufheben wollen, machen wir in San Justo de la Vega Stopp und beziehen in einem Hostal ein 6-Bettzimmer für uns 3, eine Albergue gibt es nicht. Walther fühlte sich nicht so und blieb schon einen Ort vorher um sich auszukurieren und uns morgen wieder einzuholen.

Am späten Nachmittag sitzen wir noch ein wenig in einer sich an der Hauptstraße befindlichen Bars. Die Leute hier sind besonders nett, das fällt auf und fast jeder grüßt herzlich und sagt oft auch noch ein paar nette Worte.

Niedlich ist in dem Örtchen die Uhr des Rathauses. Das winzige Rathaus hat eine große Uhr. Das Schlagwerk ist an einen Lautsprecher gekoppelt und hört sich an wie eine Wohnzimmeruhr aus guten alten Zeiten. Ähnliches, nur noch abgefahrener hatte ich in Rabe de la Calzada ja schon gehört. Dort war es nur der Westminstergong, der größenwahnsinnig die Zeit der Dorfkirche hörbar machte. Aber wirklich interessant sind die Doppelschlagwerke verschiedener Kirchturmuhren. Sie schlagen die Stunde und kurze Zeit danach noch einmal zur Wiederholung für Spätzünder. Praktisch!

Keine Kommentare: